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MARX ET LA POUPÉE

Marx et la poupée.

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Marx et la poupée erzählt die Geschichte eines iranischen Mädchens, Maryam Madjidi, welches zwischen zwei Kulturen, der Französischen und der Iranischen, hin und hergerissen ist. Abgesehen von dem Exil werden Themen wie Integration, politische Aufstände im Iran mit ihren tragischen Schicksalen und Gewalttaten behandelt.

Dieses Buch kann wie ein Tagebuch gelesen werden. Die Geschichte der Autorin beginnt vor ihrer Geburt, im Bauch der Mutter. Schon damals erlebt sie die Gewalt der politischen Verfolgungen und Verhaftungen durch die iranischen Staaten in Teheran. Durch bewegende Textstellen über ihre Eltern und fesselnde Porträts politischer Gegner versteht der Leser die Gründe des herzzerreißenden Exils nach Frankreich, Paris : Nation der Menschenrechte.

Die Integration und Anpassung an die neue Kultur ist schwer zu ertragen für die kleine sechs-jährige Maryam und ihre pro-kommunistischen Eltern : ein neues Essen, eine neue Kultur, eine neue Sprache. In gewissen Maßen kann man von einer « zweiten Geburt » sprechen. Die harte Probe ist vor allem die Schule, Ort des täglichen Kampfes, um Freunde zu haben (oder so zu tun, als ob...), ein korrektes Französisch zu sprechen...

Maryam führt einen inneren Kampf mit sich selbst : ein Dialog, der um das Vergessen und aufgeben geht.

Nach einer komplizierten Phase lernt Maryam die zwei Kulturen anzunehmen. Wegen des Hin und Her‘s zwischen Paris und Teheran, landet sie paradoxerweise in China als Französischlehrerin. Sie  entscheidet sich nicht für eine Kultur, sondern lebt mit  beiden. Das Schreiben wird sie endlich zur dritten Geburt führen.

 

Das Buch bringt einen abwechselnd zum Lachen und zum Weinen, dank eines Stils, der zugleich stark und zärtlich, traurig und voller Hoffnung, als auch poetisch und politisch ist.

« Dreimal geboren » an zwei verschiedenen Orten : Sie lenkt den Blick auf Leute, die nirgendwo zu Hause sind und sich trotzdem überall finden können.

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(Das Buch ist in drei Teile geteilt : die erste, zweite und dritte Geburt. Die Erzählperspektiven und Zeitformen wechseln oft im Rahmen verschiedener Bezüge (Gedichte, Lieder auch auf arabischer Sprache).

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Vous trouvez la version francaise du texte ICI.

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- Julien R.

ZUSAMMEN

Sprachmittlung : „Marx et la poupée“, Maryam Madjidi.

 

Zum Verständnis des Textes werden bestimmte Kenntnisse vorausgesetzt, vor allem  über den  französischen Begriff der „Assimilation“.

 

  1. Die Integration

 

  • „vrais Français“ è Leute, die Franzosen sind  è Alteingesessene + Franzosen (Bodenrecht + Blutrecht).

  • „intégrer“ ≠ integrieren è keine historische oder negative Bedeutung / wenn man akzeptiert, die Kultur/Sprache/Lebensweise eines Landes kennenzulernen/zu lernen.

  • „arrière-cour“ (=Hinterhof) è Ausgrenzung: sie sind getrennt von den „realen“ Franzosen / ein Ort, wo die Unerwünschten „verdrängt“ werden können.

  • „petites marionnettes désarticulées“ è die Kinder sehen sich, wie « Hampelmänner », die sich von Frankreich manipulieren lassen.

  • „une bande de paumés en mal d’amour“ è paumés = familiäres Wort = „verloren“ è die Kinder sind zwischen zwei Kulturen, ihrer Vergangenheit und ihrer Zukunft verloren.

  • „un pied en France et un pied là-bas“ è die Kinder leben jetzt in Frankreich, aber ihr Geist bleibt in ihrer Heimat.

  • „plonger dans les eaux de la francophonie“ è Risiko,  zu ertrinken.

  • „flotter […]“ è (=schweben) die Kinder können (wegen der Sprache) keine Bindung an Frankreich knüpfen.

 

 

  1. Ironischer Ton

 

  • Titel des Kapitels è Hinweis auf Marx: „Klassenkampf“ è Hinweis auf die kommunistischen Eltern, die für ihre Ideologie gekämpft haben è sie mussten dann nach Frankreich fliehen, und ihre Tochter (= Autorin) wird unter dieser neuen Situation leiden.

  • „être catapulté“ è (=hinausgeworfen, geschickt) brutale und gewalttätige Bewegung

(J. Gaucks Ideal = friedliche Aussöhnung)

  • „CLIN“ (=classe d‘intégration) und „clean“ (=sauber) haben die gleiche Aussprache.

  • „une vaste entreprise de nettoyage“ è die Autorin wird ironisch, sie karikiert sich selbst und kritisiert die Art und Weise in Frankreich, Migrantenkinder von ihren Erinnerungen und von ihrer fremden Kultur „sauber zu machen“ è dann können sie besser die Kultur Frankreichs akzeptieren ; Ihre eigene Kultur muss „unsichtbar“ werden (Assimilation)

 

 

(Notizen, die im Deutschunterricht der Terminales Abibac in Toulon, in Gegenwart einiger deutscher Austauschschüler, entwickelt wurden)

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SPRACHMITT
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